Vitamin B6: Ein lebenswichtiges Vitamin für den Körper
Vitamin B6 ist ein lebensnotwendiges, wasserlösliches Vitamin, das der Körper nicht selbst produzieren kann. Es spielt eine wesentliche Rolle bei vielen wichtigen Funktionen, darunter die Bildung roter Blutkörperchen und die Energiegewinnung. Aber was genau ist Vitamin und wie wirkt es im Körper?
Was ist Vitamin B6?
Vitamin B6 ist ein Sammelbegriff für bestimmte chemische Verbindungen, die sich ähneln oder ähnlich reagieren. Laut der Gesellschaft für angewandte Vitaminforschung (GVF) kommt Vitamin B6 in drei natürlichen Formen in Lebensmitteln vor: Pyridoxin, Pyridoxamin und Pyridoxal. Für den menschlichen Metabolismus ist besonders die aktive Form des Vitamins, das Coenzym Pyridoxal-5-Phosphat (PLP), von entscheidender Bedeutung. PLP ist im Körper an mehr als 60 Funktionen beteiligt.
Welche Wirkung hat Vitamin B6 im Körper?
Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) ist Vitamin B6 an verschiedenen Stoffwechselprozessen beteiligt und reguliert den Homocystein-Spiegel im Blut. Ein erhöhter Homocystein-Spiegel kann das Risiko für Herzinfarkte oder Schlaganfälle erhöhen. Neben Vitamin B6 sind auch Vitamin B2, Folat und Vitamin B12 für die Regulierung des Homocysteinstoffwechsels verantwortlich.
Vitamin B6 unterstützt den Körper bei folgenden Funktionen:
- -Bildung von Neurotransmittern
- Bildung von Hormonen
- Bildung roter Blutkörperchen
- Bildung von Zellen des Immunsystems
- Umwandlung der Nahrung in Glukose
- Regulierung des Homocystein-Spiegels
- Stoffwechsel von Aminosäuren
Funktion: Welche gesundheitsbezogenen Aussagen zu Vitamin B6 sind zugelassen?
Der Markt für Nahrungsergänzungsmittel boomt. Laut dem Lebensmittelverband Deutschland wurden 2022 rund 241 Millionen Packungen Nahrungsergänzungsmittel verkauft. Um leere Versprechungen zu vermeiden, gibt es von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit eine Tabelle mit zugelassenen gesundheitsbezogenen Aussagen (Health Claims) zu bestimmten Stoffen. Auch Vitamin B6 ist in der Liste aufgeführt. Hier ein Überblick der zugelassenen Aussagen:
- Vitamin B6 trägt zu einer normalen Cystein-Synthese bei
- Vitamin B6 trägt zu einem normalen Energiestoffwechsel bei
- Vitamin B6 trägt zu einer normalen Funktion des Nervensystems bei
- Vitamin B6 trägt zu einem normalen Homocystein-Stoffwechsel bei
- Vitamin B6 trägt zu einem normalen Eiweiß- und Glycogenstoffwechsel bei
- Vitamin B6 trägt zur normalen psychischen Funktion bei
- Vitamin B6 trägt zur normalen Bildung roter Blutkörperchen bei
- Vitamin B6 trägt zu einer normalen Funktion des Immunsystems bei
- Vitamin B6 trägt zur Verringerung von Müdigkeit und Ermüdung bei
- Vitamin B6 trägt zur Regulierung der Hormontätigkeit bei
Wichtig ist dabei der Zusatz "normale Funktion". Wer bereits ausreichend mit Vitamin B6 versorgt ist, wird bei der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln meist keine positiven Wirkungen feststellen. Wer hingegen unterversorgt ist, sollte den Mangel ausgleichen. Laut der Verbraucherzentrale tritt ein Mangel "fast ausschließlich bei einer Unterernährung auf."
Wie hoch ist der Tagesbedarf an Vitamin B6?
Die Zufuhrmenge von Vitamin B6 hängt von Alter und Geschlecht ab. Laut der DGE sollten erwachsene Männer 1,6 Milligramm zu sich nehmen. Frauen haben einen Tagesbedarf von 1,4 Milligramm. Für Schwangere und Stillende erhöht sich der Tagesbedarf auf 1,8 Milligramm im 2. und 3. Trimester und für Stillende auf 1,6 Milligramm.
Welche Lebensmittel haben viel Vitamin B6?
Bestimmte Lebensmittel sind reich an Vitamin B6. Vor allem Innereien enthalten viel Vitamin B6, aber auch Knoblauch, Bananen und Heidelbeeren sind gute Quellen für Vegetarier.
Kann zu viel Vitamin B6 schädlich sein?
Über Nahrungsmittel kann laut der Verbraucherzentrale "kaum" zu viel Vitamin B6 aufgenommen werden. Bei Nahrungsergänzungsmitteln hingegen schon. Laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung sollte die Höchstgrenze von 3,5 Milligramm am Tag eingehalten werden. Größere Mengen an Vitamin B6 sind nach derzeitigem Kenntnisstand wohl nicht "akut giftig". Bei einer langfristigen Einnahme besteht jedoch der Verdacht, dass das Vitamin Nervenstörungen verursachen kann. 2023 wurden deshalb die vorher geltenden tolerierbaren Höchstmengen abgesenkt.
